In einer Welt, die mit einer Vielzahl von Krisen zu kämpfen hat, ist die Zukunft der globalen Landwirtschaft zu einem zentralen Aktionsfeld für kritische Fragen und entscheidende Maßnahmen geworden. Da die globale Staatengemeinschaft mit den Herausforderungen des Klimawandels, des Verlusts der biologischen Vielfalt, der Ernährungssicherheit und der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit konfrontiert sind, ist es unerlässlich, sich mit den drängenden Fragen auseinanderzusetzen, die die Zukunft der Landwirtschaft prägen werden.
Am 6. Oktober 2023 fand auf dem Campus der Arizona State University DC eine gemeinsame Veranstaltung des Swette Center for Sustainable Food Systems, des TMG Think Tank for Sustainability, Berlin, und der Deutschen Botschaft in Washington DC statt, um die drängendsten Fragen zu erörtern, mit denen sich die politischen Entscheidungsträger bei der Ausarbeitung des bevorstehenden US-Agrargesetzes auseinandersetzen müssen.
Das Gespräch begann mit einem Rückblick auf eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2010 mit dem Titel The Top 100 Questions of Importance to the Future of Global Agriculture (zu Deutsch: „Die 100 wichtigsten Fragen zur Zukunft der globalen Landwirtschaft“). Die Diskussionsteilnehmer überlegten, ob es angebracht sei, diese Einschätzung zu revidieren und diesen Fragen im heutigen Kontext eine größere Bedeutung beizumessen. Ihre einstimmige Antwort? Auf jeden Fall, ja!
Alexander Müller, TMG, sprach über die vier C’s: Climate, Conflict, Costs, and COVID. Die Dynamik, die durch diese vier miteinander verknüpften Krisen ausgelöst wird, stellt tiefgreifende zusätzliche Herausforderungen für die Transformation des Ernährungssystems dar und erfordert ein besseres Risikomanagement. Der erste Bericht der Foresee-Berichtsreihe des CLIF-Projekts analysiert die 4Cs und ihre Wechselwirkung mit der Dynamik der derzeitigen Agrar- und Ernährungssysteme. Müller argumentiert, dass eine große Veränderung seit 2010 darin besteht, dass wir jetzt über Lebensmittelsysteme und nicht nur über Landwirtschaft sprechen und das Thema mit einem ganzheitlichen Systemansatz angehen. Er macht auch darauf aufmerksam, dass sich das Narrativ geändert hat. Anstatt die Erträge zu maximieren und die Effizienz zu steigern, geht es jetzt darum, die Lebensmittelsysteme zu verändern. Allerdings scheint die Welt zu vermeiden, sich auf konkrete Begriffe zu einigen, was dies in Bezug auf die Richtung und die Umsetzung der Transformation der Lebensmittelsysteme bedeutet. Bericht 4 der Foresee-Reihe wird im Dezember veröffentlicht und bietet ein Transformationsprotokoll, das die Entwicklung konkreter Transformationslösungen unterstützt.
Sie können sich die Aufzeichnung der Veranstaltung hier ansehen (in englischer Sprache): Critical Questions to Ask and Answer about the Future of Global Agriculture – YouTube