Im Rahmen des CLIF-Projekts besuchte corsus ausgewählte Weingüter. Im Partnerland Südafrika liegt der Fokus der Betrachtung von Umweltauswirkungen in der Weinproduktion sowie der Befischung von südafrikanischem Tiefseehecht und Sardinen.
Eines der umfassenden Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsprojekte des WWF-Südafrika ist das Programm „Conservation Champions“. 55 Weingüter in den Cape Winelands, die strenge Biodiversitätskriterien erfüllen, wurden bereits ausgezeichnet. Für die Zertifizierung „Conservation Champions“ arbeitet der WWF Südafrika nachhaltige Managementpläne mit den Weingütern aus, die die Umweltauswirkungen und den Biodiversitätsverlust reduzieren
Drei der Weingüter der Conservation Campions konnte corsus besuchen und einen vertieften Eindruck der Umsetzung gewinnen. Nach den Prinzipien von „low impact farming“, „erreiche mehr mit weniger“ und „Hinterlasse den Boden gesünder, als Du ihn vorgefunden hast“, wird sich intensiv den Bemühungen und dem Schutz der Biodiversität gewidmet. Neben den klimatisch best-angepassten Weinsorten werden im Elgin-Tal Äpfel und Pfirsiche angebaut, in Paarl diverse Zitrusfrüchte und Oliven. Zum Nachhaltigkeitsportfolio der Farmen gehört die dauerhafte Unterschutzstellung großer Areale des Farmlands, die Nutzung erneuerbarer Energien, sowie die Anlage von Korridoren mit natürlicher Vegetation. Dieser von den Berghängen bis in die Anbaufelder reichende Biotopverbund dient als Ausbreitungsmöglichkeit für Tiere und Pflanzen und als natürliche Barriere im Kampf gegen Schädlinge oder Krankheiten der Kulturpflanzen und hat einen kühlenden Effekt. Die Schädlingsbekämpfung selbst wird ebenfalls biologisch betrieben. Hier kommen mechanische Barrieren, Pheromone oder natürliche Feinde zum Einsatz. Mithilfe modernster, satellitengestützter technischer Überwachung des Pflanzenwachstums lassen sich relevante Mengen an Dünger, Treibstoff und Wasser einsparen. Die Bekämpfung von invasiven Arten, die einer der stärksten Treiber des Biodiversitätsverlustes in Südafrika sind, verlangt großen finanziellen und zeitlichen Aufwand. Bereits nach einigen Jahren nachhaltiger Bewirtschaftung lassen sich substanzielle Verbesserungen wahrnehmen. Die Artenvielfalt erholt sich. Weitere positive Effekte sind ein verbessertes Wasserregime, und in Folge ein besseres lokales Kleinklima. Zudem wird auf einer der Farmen ein moderner, regenerativer Ansatz zur Verbesserung der Bodengesundheit erprobt und verbessert. Die Erfolge in Form von reicheren Erträgen, eines verbesserten Wasserregimes, gekoppelt mit einer Totalreduktion des Pestizideinsatzes sprechen für sich. Anhand dieser Besuche wurde deutlich, dass die Faktoren Klimawandel, Wasserstress, Bodenzustand, invasive Arten und die Verbindung zum Aspekt menschliche Gesundheit von zentraler Bedeutung im Weinbau in Südafrika sind.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit den Weinfarmen und dem WWF-Südafrika bei der Arbeit an den Fallstudien und sind gespannt auf die Ergebnisse. Wir danken dem WWF-Südafrika für die Vermittlung der Kontakte, die Unterstützung vor Ort und die gelungene Zusammenarbeit.