Mehrere miteinander verknüpfte Krisen, die als die vier Cs (Climate, (Post-)Covid, Conflict and Costs) bekannt sind, behindern weiterhin Fortschritte bei den weltweit vereinbarten nachhaltigen Entwicklungszielen und bedrohen das Wohlergehen von Mensch und Natur. Trotz des weit verbreiteten Diskurses und des Konsenses darüber, dass es einer Transformation unserer Agrar- und Ernährungssysteme bedarf, um diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen, mangelt es häufig an einer präzisen Konzeptualisierung des Begriffs.
Als Teil von TMGs Ziel, ein systematisches Verständnis der Transformation von Lebensmittelsystemen zu entwickeln, untersucht TMG den Stand der Debatte, die wichtigsten Akteure und Triebkräfte sowie Strategien für konkrete politische und strukturelle Wege zur Transformation. Nach einem ersten Satz von drei Berichten unter dem übergreifenden Titel FORESEE (4C): The Transformation of Agri-Food Systems in Times of Multiple Crises vergangenen Jahres, wurde nun heute ein vierter Bericht veröffentlicht: The Agri-Food Systems Transformation Protocol – Mapping the Agents and Drivers of Transformation.
Der Bericht erkennt an, dass ein Konsens darüber besteht, dass die Agrar- und Ernährungssysteme unbedingt umgestaltet werden müssen, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen, stellt jedoch auch fest, dass es an einer Einigung über die treibenden Faktoren und die notwendigen Akteure mangelt, die deren Umsetzung weltweit unterstützen. Der Bericht plädiert für einen mehrstufigen Governance-Rahmen, der globale Vereinbarungen (vor allem die drei Rio-Konventionen – CBD, UNCCD, UNFCCC), nationale Wege und die Umsetzung umfasst. Er stellt das Agri-Food Systems Transformation Protocol als Entscheidungshilfe auf strategischer und operativer Ebene vor, um verschiedene Akteure bei der Entwicklung systemischer Lösungen für nachhaltige Agri-Food-Systeme zu unterstützen.
Um herauszufinden, welche Akteure („wer“) und Triebkräfte („was“) für die erfolgreiche Transformation von Agrarnahrungsmittelsystemen entscheidend sind, wurden Beispiele für die Transformation von Lebensmittelsystemen auf fünf Kontinenten analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass eine optimale Transformation von Agrar- und Lebensmittelsystemen durch staatliche Unterstützung, kommunale Führung und die Einhaltung agrarökologischer Prinzipien erreicht wird. Darüber hinaus zeichnet sich ein erfolgreicher Transformationspfad durch ein förderliches Umfeld aus, das sich durch ein starkes politisches Engagement und eine aktive Beteiligung auszeichnet.
Die vollständige Reportserie, einschließlich des neuesten Berichts, kann hier heruntergeladen werden.